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Geschichte und Entwicklung des Fahrsportes

             Tipps zum Fahrsport....
Es wurde bereits zu einem Zeitpunkt gefahren als noch niemand an das Reiten dachte. Man schrieb das Jahr 4000 v. Chr., als zum ersten Mal Rösser im Zweistromland des Euphrat und Tigris, dem heutigen Irak, angespannt wurden. Das Rad war erfunden und damit Pferde bzw. zunächst sogenannte Onager (Halbesel) vor Wagen gespannt. Lasten und Personen konnten nun über größere Strecken transportiert werden. Eine geradezu revolutionäre Erfindung und Entwicklung, die die Welt verändern sollte. In den hethitischen Texten der Kikkuli kann man sich über die sachgerechte Fütterung und das Training von Fahrpferden informieren. Mit Intervallübungen für die Konditionierung, mit Aquatraining und Pflege. Diese Anleitungen könnten in jedem Fahrstall heute als Informationsgrundlage ihre aktuelle Berechtigung haben. Man will es kaum glauben: diese Texte stammen aus dem 14. Jahrhundert v.Chr. und haben nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Danach kam die Zeit der Streitwagen. Bei der Schlacht von Kades (1296 v. Chr.) standen 3500 hethitische Streitwagen bereit und weitere 1000 in Reserve. Die Impulse zur Lenkung dieser Gespanne erfolgten übrigens durch Druck auf das Nasenbein. Auch das kommt uns bekannt vor. Auf dem indischen Subkontinent gab es im 3. Jahrtausend v. Chr. einen ganz bekannten Wagenlenker Prinz Siddhartha, den späteren Budda. Es kam die Zeit nach der sich der Fahrsport noch heute sehnt: Fahren war olympische Disziplin bei den Griechen und Römern. Von allen Wettbewerben, die bei beiden Völkern im Rahmen dieser Spiele ausgetragen wurden: das höchste Ansehen genoss der Olympiasieger im Fahren. Dieser wurde Ehrenbürger seiner Stadt und hatte materiell ausgesorgt. Da liegt in der heutigen Zeit noch ein weiter Weg vor den Champions um dorthin zu kommen.
Bedeutung erlangte das Fahren zunächst naturgemäß allein in den Bereichen Transport und Reisen, wobei Diensten von Gespannen beim Militär auf Grund der nicht vorhandenen Motorisierung ein überragender Stellenwert zukam. 
  • 1897 wurde in Berlin der Deutsche Sportverein gegründet. Ziel war die Förderung des Turniersportes mit Pferden, wobei der Fahrsport planerisch eine durchaus wichtige Rolle spielen sollte.
  • 1899 gewinnt bei einem Turnier in Berlin Benno von Achenbach die Vierspännerkonkurrenz mit einem Gespann des Kölner Julius Vorster.
  • 1925 werden beim Turnier in Aachen fünf Fahrprüfungen ausgetragen.
  • 1950 folgt das erste Fahrderby in Hamburg.
  • 1957 wird in Aachen zum ersten Mal der Geheimrat-Talbot-Preis ausgeschrieben. Anders als in der heutigen Zeit bestand dieser Wettbewerb aus Gebrauchs- und Dressurprüfungen für Ein-, Zwei- und Vierspänner.
  • 1969 scheitert der Versuch von Max Pape, dem renommiertesten Schüler des Benno von Achenbach, Fahren in das Olympische Programm aufzunehmen. Aber immerhin: In diesemJahr nimmt sich die FEI als oberste internationale Behörde für den Pferdesport des Fahrens an. Der britische Oberst Mike Ansell entwickelt ein Reglement für das Fahren. Der Weg zum Leistungsport Fahren war geebnet.
  • 1971 erste Europameisterschaft für Viererzüge in Budapest mit großer ungarischer Dominanz.
  •  1972 folgt die erste Weltmeisterschaft der Vierspänner in Münster/Westfalen mit Auguste Dubey (Schweiz) als erstem Titelträger.
  • 1983 Ende der Europameisterschaften der Vierspänner zu Gunsten einer neu ins Leben gerufenen Weltmeisterschaft für Zweispänner. Von diesem Zeitpunkt an finden im Wechsel alle 2 Jahre Weltmeisterschaften für Vierspänner (gerade Jahre) und Zweispänner (ungerade Jahre) statt.
  • 1993 hält der Fahrsport Einzug in den Hallen. Das erste German Masters in Stuttgart wird ins Leben gerufen von den Machern des Donaueschinger Turniers G. Riexinger und Falk Böhnisch unter Einbeziehung von Michael Freund.
  • 1995 folgte die erste Europameisterschaft für Vierspänner-Ponys im holländischen Breda.
  •  1998 schließt sich das erste Weltchampionat für Einspänner in Ebbs/Österreich an.
In Deutschland gibt es derzeit alljährlich Deutsche Meisterschaften für Vierspänner in einer gemeinsamen Veranstaltung für Pferde und Ponys. Die Zweispänner ermitteln sowohl bei den Ponys als auch den Pferden ihre nationalen Meister in einer getrennten Veranstaltung. Für die Einspänner fand erstmals 2002 eine nationale Meisterschaft statt.

Insgesamt werden in Deutschland rund 500 Fahrsportveranstaltungen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade und Inhalte durchgeführt. Sie reichen von den breitensportlichen Veranstaltungen bis hin zu Championaten.

Etwa 5000 Sportler messen sich hier wettbewerbsmäßig. Deutlich größer ist die Zahl der Personen, die Fahren allein als Freizeitvergnügen ohne sportliche Ambitionen betreiben. Die Zuschauerzahlen sind regional verschieden und hängen auch von der Güte und Größe der Veranstaltungen ab. Bei den Topereignissen wie z. B. Aachen, Donaueschingen, Riesenbeck u. a. sind Zuschauerzahlen von über 50 000 keine Seltenheit. Bei der WM 1994 in Den Haag/Holland besuchten rund 110 000 Personen allein den Geländetag. Hallenveranstaltungen mit Fahrteilen z. B. im Rahmen des Schleyerhallen-Turniers in Stuttgart sind oft als erste ausverkauft.

Seit 2000 gibt es erstmals einen Worldcup für Vierspänner im Rahmen von acht großen Hallenturnieren in Europa. Die Qualifikation erfolgt über ausgesuchte internationale Freilandturniere im Rahmen des Top Driver Award. Deutschland stellte mit Michael Freund bisher immer den Sieger dieses Publikumsrenners.

 Fahrsport international
Es gibt Länder, in denen der Fahrsport besonders populär ist. Schwerpunkte sind hierbei insbesondere neben Deutschland die Beneluxländer, Skandinavien, Schweiz, Österreich und Ungarn. Aber auch im übrigen Europa, Nord- und Südamerika, Südafrika und Australien hat das sportliche Fahren seinen Stellenwert. Nahezu unbekannt ist es im asiatischen Raum. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Stilrichtungen bzw. Systeme:
  • das englische, das auf der Lehre von Benno von Achenbach basiert und mit dem sogenannten Kummet gefahren wird und
  • das ungarische, das mit Brustblatt gefahren wird und wesentlich losgelöster von starren Vorschriften ist.  Beide Systeme vermischen sich in den letzten Jahren immer mehr.


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