Die Dressurprüfung
Fahren
vorgegebener Aufgaben auf einem Viereck von 40 x 100 m bewertet von
drei oder fünf Richtern mit Wertnoten von null bis zehn für jede der 16
oder 20 Lektionen. Seitwärtsgänge und Galopp werden im Vergleich zum
Reiten nicht gefordert.
Das Hindernisfahren
Hier
müssen die Gespanne einen vorgegebenen Parcours bewältigen. Dieser
besteht aus bis ca. 20 Pylonenpaaren, die in einem Abstand stehen, der
je nach Schwierigkeitsgrad und Anspannungsart zwischen 20 und 50 cm
breiter ist als die Spurbreite der Kutschen. Auf den genannten Pylonen
befinden sich mit Wasser gefüllte Bällchen, die bei jeder Berührung
fallen. Hierfür gibt es Strafpunkte, genauso wie für Überschreiten der
vorgegebenen Zeit. Diese aufgeführten Wettbewerbe werden alle einzeln
gewertet.
Der Marathon
Hier
müssen die Gespanne einen vorgegebenen Parcours bewältigen. Dieser
besteht aus bis ca. 20 Pylonenpaaren, die in einem Abstand stehen, der
je nach Schwierigkeitsgrad und Anspannungsart zwischen 20 und 50 cm
breiter ist als die Spurbreite der Kutschen. Auf den genannten Pylonen
befinden sich mit Wasser gefüllte Bällchen, die bei jeder Berührung
fallen. Hierfür gibt es Strafpunkte, genauso wie für Überschreiten der
vorgegebenen Zeit. Diese aufgeführten Wettbewerbe werden alle einzeln
gewertet.
Die kombinierte
Prüfung
Hier
müssen die Gespanne einen vorgegebenen Parcours bewältigen. Dieser
besteht aus bis ca. 20 Pylonenpaaren, die in einem Abstand stehen, der
je nach Schwierigkeitsgrad und Anspannungsart zwischen 20 und 50 cm
breiter ist als die Spurbreite der Kutschen. Auf den genannten Pylonen
befinden sich mit Wasser gefüllte Bällchen, die bei jeder Berührung
fallen. Hierfür gibt es Strafpunkte, genauso wie für Überschreiten der
vorgegebenen Zeit. Diese aufgeführten Wettbewerbe werden alle einzeln
gewertet.
Tipps für den
Fahrer und seine Pferde
Leinen
aus der Hand kauen lassen - ein Buch mit sieben Siegeln?
(von R. Temporini)
Das
Thema ist in vieler Munde - spätestens seit dem Jahre 2000. Im neuen
Aufgabenheft wurde zu diesem Zeitpunkt verankert, dass bei allen
Dressuren der Klasse A und M das Leinen aus der Hand kauen lassen
gezeigt werden muss. Auch bei den Sonderprüfungen zum Fahrabzeichen und
natürlich bei den Eignungsprüfungen wie z. B. beim Bundeschampionat des
Deutschen Fahrpferdes. Eine Lektion fand im Fahrsport Einzug, die in
der Reiterei mit dem Zügel aus der Hand kauen lassen bzw. Überstreichen
schon immer eine grosse Rolle gespielt hat und entsprechend verlangt
und praktiziert wurde. Erstaunlich eigentlich, dass es so lange dauerte
bis der Fahrsport sich dieses Themas annahm. Der Input kam vom
leitenden Bundestrainer der Fahrer Ewald Meier. Im Rahmen des
Bundeschampionates habe ich die Notwendigkeit erkannt und daran
gearbeitet, dass wir diese Lektion ähnlich den Reitern auch beim Fahren
verankern. Ich denke das war überfällig und hat sich bewährt". Dem ist
sportfachlich sicher nichts hinzuzufügen.
Was
soll denn bei
Fahren also bei diesem Thema gezeigt und demonstriert werden? Genau wie
bei der Reiterei ist das Leinen aus der Hand kauen lassen ein sicheres
optisches Indiz um die Losgelassenheit eines Pferdes oder Gespannes zu
überprüfen und zu demonstrieren. Das Pferd soll sich vorwärts abwärts
bis zur Höhe des Bugknochens dehnen und dabei die nachgebenden Hilfen
des Fahrers annehmen. Das Pferd fordert der Fahrer gewährt. Das Gespann
darf dabei auf keinen Fall eiliger werden oder den Takt verlieren. Oft
wird bei der Beurteilung vergessen, dass zu dieser Lektion auch die
problemlose Rückführung des Pferdes in die gewünschte Anlehnung gehört.
Voraussetzung
ist, dass das
Pferd es gelernt hat sich am Gebi abzustossen. Mit aktiver Hinterhand
durch gegebenenfalls treibende Hilfen des Fahrers soll das Pferd diese
Lektion ausführen.
In
der
Vorbereitung hat sich besonders die Arbeit mit der Doppellonge bewährt.
Hier kann durch die optimale Einwirkungsmöglichkeit des Longenführers
auf das Pferd ständig über annehmende und nachgebende Paraden und
treibende Hilfen an diesem Thema gearbeitet werden. Die Doppellonge
bietet noch den Vorteil, dass das Pferd keinerlei Zugleistung erbringen
muss und so völlig ungestört vermehrt über den Rücken gearbeitet werden
kann. Pferde, die das Leinen aus der Hand kauen lassen oder auch an der
Longe schon keine Dehnungsbereitschaft zeigen, haben immer gerade in
dem Bereich Biegung und Stellung grosse Probleme. Die Skala der
Ausbildung hat in ihrem Aufbau und Gedankengut eben ihre Berechtigung.
Natürlich kann man das Thema Losgelassenheit auch an anderen
Indikatoren überprüfen: Ohrenspiel, der pendelnde Schweif aber keines
ist so untrüglich wie eben das Leinen aus der Hand kauen lassen. Hier
gibt es keinen Interprätationsspielraum. Entweder zeigt ein Pferd
zumindest Ansätze oder aber es tut sich sozusagen gar nichts.
Als
Richter
erlebe ich es immer wieder wie man mit hoffnungsvollen Blicken auf
Fahrer und Pferde auf positive Impulse wartet und sich einfach nichts
tut. Mangelnde Kenntnis der Fahrer in Bezug auf die Hilfengebung spielt
dabei eine ebenso große Rolle wie die schlechte und eine nicht korrekte
Arbeit mit den Pferden in der Grundausbildung. Da die Richter ja
entsprechend der Skala der Ausbildung zu richten haben müssen sich
Defizite in diesem Bereich deutlich auf eine Notengebung auswirken. Ein
Gespann, das nicht in Losgelassenheit seine Dressurlektionen zeigt
erbringt auf keinen Fall eine befriedigende Leistung. Leider wird das
bei der Richterei oft nicht konsequent genug gehandhabt. (rt)
Das
Training
von Fahrpferden (von R. Temporini)
Grundsätzlich
unterscheiden
wir mehrere Abschnitte im Laufe einer Saison, zum einen das Training
der Fahrpferde vor der Saison das Training während der Saison und das
Training nach der Saison.
Beschäftigen
wir
uns heute zunächst mit dem Training vor der Saison. Die Art und der
Umfang der Trainingsmaßnahmen ist natürlich abhängig davon, in welcher
Klasse ich fahre und welche Anforderungen dann später an die Pferde
gestellt werden. Es gibt Fahrer, die in den Wintermonaten mit ihren
Pferden gar nicht arbeiten und ihnen eine entsprechende Erholungsphase
auf Paddock oder Koppel gönnen, es gibt andere, die die Wintermonate
dazu benutzen mit ihren Fahrpferden ein individuelles Training zu
machen. Dies muss nicht unbedingt an der Kutsche und beim Fahren sein,
sondern kann und sollte sich auch im Bereich Reiten und Longenarbeit
abspielen. Gerade auf Grund der Platzsituation ist eine Arbeit in der
Halle an der Hand überaus effektiv und dem reinen Spazierfahren
deutlich vorzuziehen.
Neben
dieser
individuellen Ausmerzung von Fehlern bietet die Arbeit während der
Wintermonate noch den Vorteil, dass Kondition erhalten bleibt. Denn
eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine Arbeit im Frühjahr mit
den Pferden, ist eine ausreichende Kondition des Gespannes oder des
Pferdes. Konditionell überforderte Pferde werden nie bereitwillig
mitarbeiten, wenn bestimmte Lektionen bearbeitet werden sollen. Der
Konditionsaufbau der Pferde muss, wie alles, mit Sinn und Verstand und
in Maßen erfolgen. Gleichmäßig steigende Anforderungen an die Pferde,
unter gleichzeitiger Kontrolle von Puls und Atmung, sind erforderlich.
Im Rahmen dieses Konditionsaufbaus ist vermehrt auch noch auf andere
Punkte ein Augenmerk zu richten: Die Überprüfung der Zähne und des
Beschlages. Gerade die etwas ruhigere Zeit vor der anstehenden Saison
gibt den Fahrern Gelegenheit, hier die eine oder andere erforderliche
Maßnahme durchzuführen; denn ein Termindruck ist jetzt in der
Vorbereitungsphase nicht so gegeben. Regelmäßige Wurmkuren und
Impfungen sind selbstverständlich. Dies gilt natürlich auch für die
Zeit während der Saison.
Schrittfahren
ist
in dieser Aufbauphase noch wichtiger als es ansonsten sowieso ist. Hier
ist Geduld der Fahrer gefordert, denn auch im ruhigen, aber fleißigen
Schritt wird entsprechend Kondition aufgebaut. Trabsequenzen mit
unterschiedlichem, steigendem Tempo werden immer wieder von
langandauernden Schrittpassagen abgelöst. Dieses Programm kann bei
problematischen Platzverhältnissen natürlich auf jeder Straße
durchgeführt werden. Bedacht werden muss immer, dass eine hohe
Tempofrequenz für Pferde grundsätzlich deutlich belastender ist als
länger andauernde Passagen. Also im hohen Tempo nur mäßig auf
entsprechend geeigneten Böden und mit Augenmaß die Pferde bewegen. Auch
bei diesem konditionellen Aufbautraining, das ggf. auf der Straße
stattfindet, muss schon immer in den Wendungen die Pferde wieder an
Peitschenhilfen gewöhnt werden. Das Hauptaugenmerk ist bei dieser
konditionsgeprägten Arbeit auf Takt und Losgelassenheit zu richten.
Achten Sie darauf, dass das Gespann bzw. ihr Pferd immer den Takt hält,
evtl. Taktunregelmäßigkeiten müssen korrigiert werden und bei häufigem
Vorkommen eine entsprechende Analyse gemacht werden, woher diese
Taktunreinheiten herkommen. Temporeduzierung und Ruhe sind hier oft ein
sehr guter Ratgeber.
Wenn
mit den
Pferden dann eine gewisse Kondition erarbeitet wurde, wird die
sinnvolle Arbeit auf dem Platz beginnen. Takt und Losgelassenheit sind
natürlich auch auf dem Platz die Grundlagen für alle weiteren Übungen,
die mit den Pferden an der Kutsche dann durchgeführt werden.
Jetzt
geht es an
die nächsten Schwerpunkte, wie Anlehnung, Biegung und Stellung.
Probleme in der Anlehnung basieren auf Problemen, die vom Rücken oder
von den Zähnen her kommen. Zähne kontrollieren lassen hatten wir
bereits empfohlen. Lassen Sie von Ihrem Tierarzt den Rücken
untersuchen. Falls hier Probleme auftauchen, hilft es oft, die Pferde
an der Longe zu arbeiten und so zu erreichen, dass sie sich vorwärts /
abwärts in die Tiefe dehnen. Das hilft meistens schon nach kurzer Zeit
eine Verbesserung zu bewirken.
Oft
gibt es auch
Pferde, die Probleme mit bestimmten Gebisstypen haben und von daher
gesehen nicht in optimaler Anlehnung gehen. Hier gibt es nur den Tipp:
Verschiedene Gebisse ausprobieren, aber dabei dem Pferd genügend Zeit
lassen, sich an das jeweilige neue Gebiss zu gewöhnen. Das Angebot auf
dem Markt ist vielfältig, und es gibt keine grundsätzliche sichere
Empfehlung. Aber in der Regel gehen die meisten Pferde mit einer
normalen Liverpoolkandare und leichter Zungenfreiheit problemlos. Bei
im Maul empfindlichen Pferde ist oft eine Doppelringtrense oder ein
Gummigebiss hilfreich. Es gibt inzwischen diese Gebissform auch bei
Liverpool- und ähnlichen Kandaren.
Die
Arbeit im
Sulky oder überhaupt im Einspänner ist ein probates Mittel, um Biegung
und Stellung beim Pferd zu verbessern oder gar zu erreichen.
Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass das Pferd an die
Peitschenhilfe gewöhnt ist und den entsprechenden Hilfen des Fahrers
willig nachkommen kann. Bei diesen Peitschenhilfen wie übrigens auch
bei der Treibenpeitschenhilfe ist es von grundlegender Bedeutung, dass
diese nicht nur einmalig, sondern wiederholt drei- bis viermal kurz
hintereinander gegeben wird. Ein einmaliges kurzes Antippen des Pferdes
führt nicht zu dem entsprechenden Erfolg. Häufiger Handwechsel, fahren
auf Zirkeln und Volten unterschiedlicher Größe in ruhigem Tempo hilft
bei der Erbarbeitung von Biegung und Stellung. Und nicht vergessen:
immer wieder Übergänge fahren, Schritt- und Trabpassagen müssen sich
abwechseln, und teilen Sie das Training immer in eine Vorbereitungs-,
Arbeits- und Entspannungsphase ein, wobei die eigentliche Arbeitsphase
deutlich kürzer ist, als die Lösungs-/Vorbereitungs- und die
Erholungsphase.
Ein
besonderes
Thema: der starke Trab. Hier wird immer wieder der Fehler gemacht, dass
im Training und in der Vorbereitung die Pferde überfallen werden. Hier
ist Geduld angesagt, eine langsame Steigerung des Tempos, ein weiches
Zurückholen der Pferde wieder in einen Gebrauchstrab und dies bei
entsprechenden Wiederholungen und den starken Trab nicht immer am
selben Punkt auf dem Platz fahren, sondern an ganz unterschiedlichen
Stellen. Bei erheblichen Taktunsicherheiten kann Kawalettiarbeit
überaus hilfreich sein. Auch das Fahren im Einspänner kann bei
Problempferden von erheblichem Vorteil sein, da bei entsprechenden
Korrekturen beim Fahren nur eben dieses eine Pferd betroffen ist und
nicht das ganze Gespann. Und immer daran denken, starker Trab heißt
nicht schneller werden, sondern eine deutliche Vergrößerung der Tritte
unter Beibehaltung des Tempos. Im Fahrsport gibt es sehr wenig
Gespanne, die einen starken Trab zeigen, wie es entsprechend der Skala
der Ausbildung richtig wäre. (rt)
Fit
in den Frühling (von R. Temporini)
Der
Winter ist
für die Fahrer und Pferde meist eine triste Zeit. Es wird früh dunkel,
zudem ist oft kalt und naß. Ausflüge mit der Kutsche machen so keinen
rechen Spaß und auch das sportliche Training gestaltet sich in der
kalten Jahreszeit ziemlich mühselig. Die Glücklichen, die einen guten
Allwetterplatz oder eine Halle besitzen. Das sind aber die wenigsten
Fahrer. Damit längere Ausflüge oder anstrengende Turniere von den
Pferden gut zu bewältigen sind, ist eine ausreichende Konditionierung
zum Frühjahr sehr wichtig. Egal ob es sich um Turnierpferde oder
Freizeitpferde handelt, gerade vor der Kutsche müssen sie oft große
Strecken zurücklegen und dazu noch schwere Wagen ziehen. Beim Reiten
gebietet die eigene Kondition des Reiters Anfang des Jahres oft noch
Einhalt, der Fahrer ist da nicht so beansprucht und kann ohne Probleme
über einen längeren Zeitraum mit seinem Gespann traben und auch
insgesamt mehrere Stunden unterwegs sein.
Vor
Beginn des
Konditionstraining muß sich der Fahrer über den Verwendungszweck seiner
Pferde im klaren sein. Sind sie viele Stunden mit einem schweren Wagen
unterwegs, können aber den Großteil der Strecke im Schritt zurücklegen
oder werden sie sportlich mit hohem Tempo und Rasanz gefahren? Bei z.B.
Planwagenpferden ist das Training vor allem auf Kraft ausgerichtet, bei
Turnierpferden zählt eher Geschwindigkeit und Wendigkeit, ohne dabei an
Eleganz zu verlieren.
Zu
Beginn der
Trainingsphase werden die Pferde in ruhigem Tempo, vorwiegend im
Schritt, bewegt. Dabei spielt eine abwechslungsreiche Umgebung mit
verschiedenen Bodenverhältnissen eine nicht zu unterschätzende Rolle,
da gleichzeitig damit auch die Aufmerksamkeit und Trittsicherheit
verbessert wird. In diese ruhige Bewegung werden nach und nach immer
längere Trabintervalle eingebaut, bis die Pferde 15 Minuten ohne
erkennbare Reaktionen traben können. Ihnen soll auch bei größerer
Anstrengung nicht die Puste ausgehen. Kondition bedeutet vor allem
Muskelaufbau an den geforderten Körperpartien und das dauert seine
Zeit. Deshalb gerade am Anfang der Konditionierung langsam vorangehen
und sich mindestens 4 Wochen für die Basisarbeit und weitere
5 - 6 Wochen für die Leistungskondition einkalkulieren. Die
Muskeln benötigen unbedingt eine entsprechende Zeit um vollständig
aufgebaut werden zu können. Aber immer eine Auge darauf haben: eine
ausreichende Lösungsphase von mindestens 20 Minuten muss sein.
ist
die
Basisarbeit beendet, können die Pferde in regelmäßigen Abständen an
ihre Konditionsgrenzen gearbeitet werden. Das bedeutet nicht, daß sie
völlig ausgepowert werden, sie sollen lediglich ab und zu deutlich mehr
tun, als sonst üblich. Mit Gefühl sich an Grenzbereiche heran tasten.
An Tagen nach diesem verschärften Training unbedingt immer leicht
bewegen, damit die Muskeln nicht durch das Stehen sauer werden. Der in
manchen Ställen immer noch obligatorische Stehtag ist absoluter
Quatsch. Nach ein bis zwei Tagen leichterer Bewegung kann wieder das
normal Pensum absolviert werden, eine langsame Steigerung der
Anforderungen bringt die Pferde im Laufe einiger Wochen in Hochform.
Absolute
Konditionswunder findet man zum Beispiel im Distanzsport, dort werden
an einem Tag teilweise über 100 km zurückgelegt. Soll das Pferd dabei
keinen Schaden nehmen, ist ein wohlüberlegter Trainingsplan die
Grundlage. Außerdem müssen die Pferde in ihrer Disziplin regelmäßig
gearbeitet werden. Ein Arbeitspferd kann zum Beispiel nicht nur an der
Longe oder unter dem Sattel bewegt werden, es kann so keine
erforderlichen Muskeln und die entsprechende Kraft entwickeln, um einen
Planwagen zu ziehen.
Aber der ausgeklügelste Trainingsplan ist nur die Hälfte wert, wenn
nicht gleichzeitig die Fütterung an die gesteigerten Anforderungen
angepasst wird. Bei erhöhter Arbeit steigt der Energie- und
Mineralstoffbedarf der Pferde, die Futterration muß neu bemessen
werden. Der Kraftfutteranteil wird erhöht, welche Sorte gefüttert wird,
ist ganz unterschiedlich. Fast jeder hat seine Philosophie und seine
Marke, die er verwendet.( Wobei Hafer alle wesentlichen Elemente
enthält, die ein Pferd braucht.) Die Menge von Hafer, Müsli und so
weiter muß jedem Pferd speziell zugeteilt werden; manche verwerten ihr
Futter sehr leicht, andere bleiben auch bei reichhaltiger Fütterung
dünn und hager.
Am besten findet man die geeignete Ration dadurch, daß die
Leistungssteigerung der Pferde genau beobachtet wird und zum Beispiel
bei sichtlicher Mühe den Anforderungen gerecht zu werden sollte über
eine Veränderung der Futterzuteilung nachgedacht werden. Vorher muß
natürlich ein gesundheitlicher Grund ausgeschlossen werden.
Optimal
ist es,
wenn der Fahrer in der Lage ist, den Puls seiner Pferde zu überprüfen.
So kann er das Ausmaß der verbesserten Kondition ersehen und eine
Überanstrengung vermeiden.
Der
normale
Ruhepuls liegt bei Pferden zwischen 30 und 40 Schlägen, nach größerer
Anstrengung kann er schon einmal auf über 70 - 80 und höher
ansteigen. Bei guter Kondition muss aber innerhalb von 10 bis 20
Minuten eine Atemberuhigung eintreten und der Ruhepuls wieder fühlbar
sein. Regelmäßige Pulsmessungen geben Aufschluß über den
Konditionsstand der Pferde und das weitere Training kann daran
angepasst werden.
Gerade
bei
Fahrpferden sollte oft die Art der Arbeit variiert werden um eine
einseitige Belastung zu verhindern. Regelmäßige Longenarbeit oder
Reiten ist zum Beispiel eine gute Ergänzung zum Fahren, da hier andere
Muskeln beansprucht werden und die Pferde besser gymnastisiert werden
können.
Plant man bereits im April oder Mai eine größere Unternehmung mit
seinen Pferden, muß spätestens Ende Februar die Winterpause beendet
werden und das Training aufgenommen werden. Sehr erleichternd wirkt
sich dabei regelmäßiger Koppelgang aus. Der gesamte Bewegungsapparat
wird auf natürliche Weise gekräftigt, auch wenn sich die Pferde
scheinbar gar nicht viel bewegen. Sie sind doch über die Stunden immer
leicht in Bewegung, genau das, was im Basistraining erforderlich ist
-> ruhige Bewegung !
Wenn
wir diese
Punkte beachten und zusätzlich mit Pferdeverstand und Horsemanship mit
unseren Pferden umgehen wird sich Erfolg unweigerlich einstellen sei es
im Bereich Turniersport oder Freizeit. Nur gut vorbereitete und
konditionierte Pferde werden auch zufriedene Pferde und erfolgreiche
Partner der Menschen sein. Ohne die entsprechende Gundkondition kann
keine weiterführende Ausbildung erfolgen.
|